Daowege e.V.

ganzheitliche Lebenskünste

HEILKÜNSTE

Neben der Osteopathie , der westlichen Phytotherapie und der klassischen Homöopathie bilden die Schätze der chinesischen Medizin die Säulen unserer Tätigkeit als Therapeuten und Lehrer. Die traditionell chinesische Medizin (kurz: TCM) ist eine ganzheitliche Heilmethode, welche auf eine über 2000jährige kontinuierliche Entwicklung zurückblickt. Sie umfasst nicht nur die Akupunktur, wie man vielleicht zunächst annehmen mag, sondern stellt in Wirklichkeit ein Zusammenspiel verschiedener sich ergänzender Therapieformen dar. Hierzu zählen z.B. Tuina, Dietätik, Moxibustion, Kräuterheilkunde und Bewegungskünste wie Qi Gong & Taijiquan.




TAIJIQUAN
 

Taijiquan (太极拳; sprich Tai Dschi Dschuan) gehört zur Familie der “inneren Kampfkünste” (内家拳; Neijiaquan; sprich Nei Dschia Dschuan). Es kultiviert die körpereigene Lebenskraft Qi (氣 ; sprich Tschi), die Atmung und die Balance und stärkt somit die Gesundheit. Die Bewegungen des Taijiquan erinnern an die Qualitäten des Wassers: in seiner Nachgiebigkeit passt es sich den Widerständen an und doch kann es in seiner geballten Kraft Dämme einreißen. Auf diesem Prinzip basieren die kämpferischen Aspekte dieser schönen und tiefgründigen Kampfkunst. Alle Bewegungen der verschiedenen Formen haben somit auch eine Anwendung und können in der Partnerarbeit erfahrbar gemacht werden.

Begründet wurde das Taijiquan im 17. Jahrhundert von Chen Wangting (1600 - 1680). Als General im Ruhestand verfügte er über ein umfassendes kämpferisches und strategisches Wissen. Dieses verband er mit der Philosophie der traditionellen chinesischen Medizin und der “inneren Arbeit” (Neigong) wodurch diese ganzheitliche Kampfkunst entstanden ist.

Chen-Stil Taijiquan

Wir unterrichten in den laufenden Kursen hauptsächlich das Taijiquan des Chen-Stil, welche auf dem Taijiquan von Chen Yu, dem Sohn von Chen Zhaokui und Enkel von Chen Fake, basiert. Dieses zeichnet sich besonders durch eine sehr exakte Körperarbeit aus. Durch die genaue Positionierungen der einzelnen Körperteile zueinander wird ein geschmeidiger und zugleich kraftvoller Bewegungssablauf ermöglicht. Die Handformen werden dabei in zwei sogenannte “Straßen” unterteilt: Die Yilu (erste Straße) sowie die Erlu (zweite Straße), welche aufgrund ihrer explosiven Elemente (“Fajin”) auch als “Kanonenfaust” (Paochui) bekannt ist. Neben den Handformen werden im Chen-Stil auch verschiedene Waffen unterrichtet wie z.B. Schwert, Säbel, Doppelsäbel und Hellebarde.

Stilübergreifendes Taijiquan

In der Geschichte des Taijiquan haben sich viele Stile entwickelt. Als Ursprung kann bei allen das Chen-Taijiquan angesehen werden. Daraus haben sich im Laufe der Geschichte viele weitere Stile entwickelt wie zum Beispiel Zhaobao, Yang, Wu, Sun oder Sha-Stil. In der neueren Zeit haben sich daraus wiederum einige Kurz- und Mischformen entwickelt, welche wir teilweise an einzelnen Seminaren unterrichten. Auch bei den “Learn what you Like”-Terminen ist es möglich diese Formen kennenzulernen oder an ihnen zu feilen. Beispiele hierfür sind: die 24er Form, die 48er Form, Bafa Wuxing Form (Yang-Stil in der Tradition von Yang Zhenhe), 42er Schwert-Form, Qianlong Fächer, Bluedragon Stock


QI GONG

Qi Gong ist neben der Akupunktur, Kräuterkunde, Dietätik und manueller Therapie eine wichtige Säule der traditionellen chinesischen Medizin (=TCM). Dabei stellt das Üben von Qi Gong den aktiven Part des Übenden oder Patienten dar, seine Lebenskraft zu pflegen bzw. Heilungsprozesse zu unterstützen. Die Übungspraxis des Qi Gong ist sehr heilsam, kann jedoch keine notwendige therapeutische Begleitung ersetzen.

Die ursprünglich aus China stammenden Übungen des Qi Gong sind mehr als 2000 Jahre alt und werden inzwischen weltweit von Menschen aller Altersgruppen praktiziert. Die Übungen sind bereits in dem ältesten medizinischen Lehrbuch Chinas, dem Huang Di Nei Jing („Des gelben Kaisers Klassiker der Inneren Medizin“ zu finden (Entstehungszeit ca.11.-7.Jh. v. Chr.) . Da sie sich in der Prävention, Therapie und Rehabilitation bewährt haben und noch bewähren, sind diese uralten Übungen erhalten geblieben und wurden aus dem klösterlichen Kontext und Familienkreisen (v.a. in China) letzten Endes in die ganze Welt getragen.

Qi Gong vereint vielseitige Aspekte in sich und beinhaltet daher sehr vielschichtige Übungen, die man ein Leben lang vertiefen und verfeinern kann. Bewegung(en) bzw. Bewegungsabläufe vereinen sich im Qi Gong mit Aufmerksamkeit, Atmung und oft mit der Vorstellungskraft. Durch das langsame und sanfte Üben schaffen wir zudem einen essentiellen Ausgleich zu unserer hektischen, schnellebigen Zeit. Wir „entschleunigen“, die Gedanken kommen zur Ruhe und wir schöpfen frische Kraft.

Wir unterrichten in unseren Kursen, Seminaren und Ausbildungen sowohl bewegtes (weiches) Qi Gong als auch stilles Qi Gong. In unserem vielfältigen Angebot kannst Du verschiedene Qi Gong “Geschmäcker” erfahren, denn jeder Stil ist einzigartig und verkörpert verschiedene Aspekte und Qualitäten des Übens. Wir unterrichten folgende Stile:

  • 18fache des Taiji-Qi Gong / Shibashi

  • 8 Brokate / Ba Duan Jin

  • innennährendes Qi Gong / Neiyanggong

  • Dantian Qi Gong

  • Chan Mi Qi Gong / Wirbelsäulen-Qi Gong

  • Qi Gong für Frauen / Nüzi Qi Gong

  • Qi Gong für Nacken, Schultern und Rücken

  • Faszien Qi Gong

  • 10 Meditationen vom Berg Wudang

  • Qi Gong im Gehen

  • Stilles Qi Gong

  • und viele feine kleine Übungsreihen - lasst Euch überraschen!


YOGA

Der Begriff Yoga umfasst eine Vielzahl an verschiedenen Yoga-Stilen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Geschmäckern. Wir legen großen Wert auf achtsame und heilsame Yoga Praxis, welche meditativ ausgerichtet ist und unterrichten daher vor allem Yin Yoga, Restorative Yoga oder Therapeutisches Yoga.

Yin Yoga ist ein moderner Begriff, welcher in erster Linie von Sarah Powers geprägt wurde. Yin und Yang sind im Grunde Begrifflichkeiten, welche aus China stammen und dem Taoismus/Daoismus und der chinesischen Medizin entlehnt sind. Das Yin drückt hier aus, dass es sich um eine sehr sanfte und meditative Praxis handelt, in welcher der Focus nicht im Tun/in der Aktivität (=Yang Prinzip), sondern im Sein/im Ruhen liegt (=Yin Prinzip). Wenn Du eine sanfte, entschleunigte und meditative Praxis des Yoga suchst, könnte Yin Yoga Dein innerer Pfad zu mehr Wohlbefinden und innerer Ruhe sein.

Restorative Yoga ist ebenfalls sehr meditativ ausgerichtet. Wenn Du tiefgreifende Regeneration und Stille suchst ist Restorative Yoga Dein Pfad der Wahl. Das Besondere dieser sehr nährenden Yoga Praxis ist, dass man nicht “viel tut” sondern anhand von verschiedenen Asanas (Körperhaltungen) sich voll und ganz dem Augenblick hingibt. In dieser Reduktion der äußeren Bewegung entsteht ein achtsamer Raum, welcher den Geist einlädt zur Ruhe zu kommen. Restorative Yoga empfiehlt sich vor allem als Ausgleich zu einem sehr hektischen und stressigen Alltag. Die Übungen werden so sanft ausgeführt, dass sie auch in Zeiten der Rekonvaleszenz praktiziert werden können oder wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist.

Therapeutisches Yoga ist mehr eine bestimmte Haltung in der Yoga Praxis wie ein eigener Stil. Ganzheitliches und achtsames Üben bedeutet für uns, dass es nicht darum geht ausgefallene und “besondere” Asanas (Körperhaltungen) einzunehmen, sondern dem Sein mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen, kurz das Leben zu pflegen und diese Haltung nicht nur auf der Matte, sondern auch im Alltag zu integrieren. Leistungsdruck, Hektik und die allgegenwärtige Reizüberflutung setzen vielen Menschen zu, die sich wie im ewigen Hamsterrad fühlen. Achtsames therapeutisches Yoga hilft Dir aus diesem Getriebe auszusteigen und Dir eine kleine Auszeit zu schenken. In einem geschützten Raum tauchst Du in wohltuende Übungen des Hatha Yoga, Yin Yoga oder Restorative Yoga ein.

Das Beste ist Du probierst es aus und spürst am eigenen Leib, was dir wohl tut. Jeder Weg ist einzigartig und heilsam.


MEDITATION

Wir haben über ein Jahrzehnt in der Tradition des Rinzai Zen praktiziert, unser Hauptlehrer war Genro Koudela Osho (1924 - 2010) - Begründer des Bodhidharma Zendo Wien. Seit seinem Tod im Jahre 2010 haben wir von der Rinzai-Ji Linie gelöst und praktizieren nun regelmäßig im Rahmen von Zen Sesshin (Meditationswochen) mit verschiedenen Lehrern & Lehrerinnen unterschiedlicher Zen Traditionen. Die Kunst besteht darin die Haltung der Achtsamkeit in alle alltäglichen Aktivitäten zu übertragen, der Alltag ist der größte Lehrmeister!

Die Unterstützung durch einen erfahrenen und authentischen Lehrer bzw. eine Lehrerin ist in allen Traditionen und auch in den fernöstlichen Heil- & Bewegungskünsten ein unersetzlicher Schatz. Dabei geht es nicht um Abhängigkeiten - im Gegenteil, ein fähige/r Lehrer/in ist stets bestrebt Schülerinnen in die Unabhängigkeit zu begleiten. Strickfallen gibt es zahlreiche, ohne Lehrer*in auf spirituellen Pfaden ist unter Umständen so wie unerfahren in die Berge zu gehen - ohne Kompass, Karte und alleine auf sich gestellt.